Ortsteilwappen

Ortsteilwappen Riegersberg

Von rot und schwarz durch einen gebrochenen goldenen Wellenstufenbalken geteilt, oben golden vorwärts schräg die Krümme eines Abtstabes, drei (1:2) anstoßende Kugeln umschließend, unten golden ein Apfelzweig mit drei (1:2) anstoßenden, eingeschriebenen Äpfeln.“ (LGBl. 47/1997)

Der Entwurf des Wappens stammt vom bekannten steirischen Heraldiker Oberarchivrat Dr. Heinrich Purkarthofer, der die von Dr. Ferdinand Hutz in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat vorgeschlagenen Elemente einarbeitete.

Die zwei Wellenbalken sollen auf den Riegersbach, der in den Voraubach fließt, hinweisen. Zugleich teilen sie den Wappenschild in zwei Felder, symbolhaft für die beiden einst selbständigen Gemeinden Riegersbach und Reinberg, seit 1. Jänner 1967 zur Gemeinde Riegersberg zusammengeschlossen. Die Form des gebrochenen Stufenwellenbalkens gibt es bisher in keinem steirischen und auch nicht außersteirischen Gemeindewappen.

Im oberen Feld sind drei sich berührende Kugeln bzw. Äpfel der Krümme eines Abt- oder Bischofsstabes eingeschrieben. Diese Darstellung weist auf den Patron der Reinbergkirche, den hl. Bischof Nikolaus hin. Sein besonderes Zeichen sind drei goldene Kugeln oder drei goldene Äpfel. Zugleich nimmt die Krümme auf das Stift Vorau Bezug. Der Vorauer Propst Rüdiger war es, der im 14. Jahrhundert die Waldhufensiedlung Riegersbach gründete; von ihm leitet sich auch der Name ab: „Rudigersbach“ = Riegersbach. Weiters ist Riegersbach von allen Gemeinden die einzige, von der alle Höfe bis zur Grundentlastung im Jahr 1848 zur Grundherrschaft des Stiftes Vorau gehörten. Der gebrochene Stufenbalken bringt eine Schrägteilung des Wappens mit sich. Ein solches Wappen kann, wenn weitere Figuren aufgenommen werden sollen, nur durch die Wiederholung ein und derselben Figur in Spiegelverkehrtheit schön gestaltet werden. Dies wurde im Hinblick auf die vielen Obstbäume an den Feldrainen und den verbreiteten Obstbau der Gemeinde durch spiegelverkehrt dargestellte Äpfel an einem gekrümmten, beblätterten Zweig erreicht. Durch die Farben Rot-Gold-Schwarz unterscheidet sich das Wappen von denen der Nachbargemeinden. Außerdem sind diese Farben geschichtlich begründet: Schwarz in Gold steht der Greifenfuß im Wappen des Stiftes Vorau, zu dem der Boden der alten Gemeinde Riegersbach mit allen Untertanen bis zur Aufhebung der Grunduntertänigkeit gehört hat. Veranschaulicht so der gebrochene Wellenbalken für den Fluß und das Wasser die von Gott geschaffene Naturlandschaft und erzählt der Zweig mit den Äpfeln vom Fleiß der Menschen und Landwirte dieser Gemeinde, die in harter Arbeit Brot für viele schaffen, so weist der Abtstab oben auf das Reinbergkirchlein und auf die geschichtliche Vergangenheit der Gemeinde hin: den Vorauer Propst Rüdiger, den Gründer von Riegersbach, und das Stift Vorau als Grundherrn.