Ortsteilwappen

Ortsteilwappen Vornholz

„Von Silber und Grün gespalten im vorderen Feld zehn blaue Flachsblüten mit grünen beblätterten Stängeln in vier Reihen (3:2:3:2), im hinteren Feld zwei silberne Astpfähle.“ (LGBl. 49/1991)

Idee und Entwurf des abgebildeten Wappens stammen vom bekannten steirischen Landesarchivar und Heraldiker Prof. Dr. Heinrich Purkarthofer, welcher den Gemeinderat überzeugen konnte, auf seinen Vorschlag in der Wahl des Flachses als Wappenfigur einzugehen. Die Verarbeitung des Flachses zu Leinen erforderte viel Arbeit. Während des Wachsens musste der himmelblau blühende Flachs zweimal gejätet werden. Der reife Flachs wurde dann auf dem Feld getrocknet und nach dem Einbringen auf der sogenannten „Hoarriffel“ geriffelt, d.h. die Samenkapseln abgestreift (Leinsamen). Nun wurde der Flachs in der „Hoarstube“ oder Brechelstube gedörrt und anschließend gebrechelt. Die vielen Dörröfen, von denen die meisten inzwischen zur Gänze verschwunden sind, waren harmonisch in unsere Landschaft eingefügt. Da in keinem der Wappen der Umgebungsgemeinden ein Blumenmotiv aufscheint, ist die Aufnahme der Flachspflanze, deren Anbau jahrhundertelang das Bild und die Wirtschaft der Gemeinde Vornholz entscheidend mitgeprägt hat, naheliegend und sinnvoll.

Die Gemeinde Vornholz entschloss sich für ein sogenanntes redendes Wappen, weil es gleichfalls das Holz, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der Gemeinde, in ihr Wappen aufnahm. In besonderer noch nie verwendeter Form sollte ein Zeichen des Waldes bzw. Holzes den Namen der Gemeinde ausdrücken, denn die Flachsblüten stehen vor dem Holz. Die Bezeichnung Holz meint ja einen in Nutzung genommenen Wald. In der Wappenkunst entspricht dem genutzten Holzstamm der sogenannte Astpfahl; das ist ein Pfahl, der vom oberen bis zum unteren Schildrand durchgeht und gestümmelte Astansätze aufweist. Deshalb wurden silberne Astpfähle in das hintere grüne Schildfeld gestellt. Astpfähle wurden bisher in keinem steirischen und soweit bekannt, außersteirischen Gemeindewappen verwendet, wodurch sich dieser Entwurf abermals von allen Gemeindewappen abhebt. Damit treten gleichsam die zwei entästeten Baumstämme als genutztes Holz vor das Grün des ganzen Waldes. Da nun vor diesem Holz die Flachsblüten stehen, wird aus diesem Wappen ein sogenanntes redendes Wappen, das den Namen der Gemeinde nennt.