Ortsteilwappen

Ortsteilwappen Vorau

Heutiger Vorstellung entsprechend ist der Wappenschild allgemein halbrund; mit der Turmabbildung nach den Siegeln von 1616 lautet die Wappenbeschreibung:

„In blauem Schild im Schildfuß eine schwarzgefugte silberne Zinnenmauer, überragt von einem achteckigen viergeschossigen silbernen Turm mit rotem Schirmdach und goldenem Knauf; der Turm von je einer goldenen Lilie beseitet, die Mauer mit einer goldenen Lilie belegt.“

Die Landesfürsten verliehen ihren Märkten Wappen. Ihr Recht war es auch, Wappen Märkten weltlicher Grundherren zu verleihen. Der Markt Vorau erhielt von seinem Grundherrn Siegel und zugleich ein Wappen zugestanden. Da eine förmliche Verleihungsurkunde – wie je ausgestellt – nicht erhalten blieb, kann das ursprüngliche Wappen nur nach den Siegelabbildungen beschrieben werden:

„Im ovalen damaszierten Schild im halbrunden schildförmigen Schildfuß eine gefugte gezinnte Mauer, die von einem vieleckigen viergeschossigen Turm mit schirmartigem Kuppeldach und Knauf überragt wird; der Turm wird von je einer Lilie beseitet, die Mauer ist mit einer Lilie belegt.“

Farben sind dem Siegel nicht zu entnehmen, waren aber wohl stets bekannt oder wurden gewöhnlicher Übung nachgeahmt. Ein Farbenwechsel ist kaum anzunehmen. Dagegen ist die künstlerische Gestaltung des Wappens immer vom Empfinden der jeweiligen Kunstrichtung geprägt worden, wodurch sich die Abbildungen ziemlich weit von der ältesten Form entfernt haben. Zurückgreifend auf die früheste Darstellung in den Siegeln von 1616 sollte wieder ein vieleckiger Turm mit schirmartigem Dach als Eigenart des Vorauer Marktwappens berücksichtigt werden, ohne die Eigenwilligkeit des ovalen Schildes und der Darstellung der Mauer wieder aufzunehmen. Denn mit der schildförmigen Rundung der Zinnenmauer passte der Siegelstecher diese wohl dem Ovalschild an, kann dadurch aber seine gekünstelte Haltung eines Manierismus nicht verleugnen.